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Unser Traumhäuschen am See (vorher/nachher)



Der Traum von einem Domizil am Wasser erscheint wie eine Illusion, wenn sich die Stadt in der man lebt, mitten in Deutschland, also fernab aller großen Gewässer befindet. Dass wir dieses Kleinod, rund 30 Kilometer vor den Toren Frankfurts jetzt unser Eigen nennen dürfen, zeigt dass es sich lohnt an seinen Träumen festzuhalten.


Mitten im urbanen Leben

Das Ferienhausgebiet kannte ich aus meiner Kindheit. In lebendiger Erinnerung sind mir die schönen Stunden, die wir im Blockhaus von Onkel Ewald und Tante Lilo verleben durften, bevor diese ihr Haus Anfang der 80er Jahre verkauften und nach Spanien auswanderten. Oft dachte ich sehnsüchtig an die unbeschwerte Zeit zurück, insbesondere als wir nach ein paar Auslandsjahren, vom Zürichsee nach Frankfurt zurückkehrten und mitten hinein ins Bahnhofsviertel zogen. Ein paar Jahre geduldige Suche bedurfte es allerdings, bis ich die Annonce im Internet entdeckte. Aus dem Exposé ging nicht hervor, ob das Grundstück direkt an einen der Seen angrenzte, vielmehr wirkte es, wie ein Haus in zweiter Reihe. Ich rief dennoch sofort den Makler an und vereinbarte einen Besichtigungstermin für den nächsten Tag. Wie überrascht waren wir, als sich herausstellte, dass das Grundstück nicht nur ein eigenes Ufer hatte, sondern auch noch nach Süden ausgerichtet war.


idyllischer Ausgleich in der Natur

Das Betreten des Hauses war allerdings ernüchternd. Schmale Gänge und kleine Kämmerchen aus Astkieferbrettern erinnerten an eine Gartenlaube. Eingerichtet im Stil eines Partykellers der 70er Jahre, muffige Möbel und Teppichböden komplettierten das Bild. Einzig das Wohnzimmer wirkte großzügig und als wir die Lamellenvorhänge aufzogen, wurde der gesamte Raum durch winterliches Sonnenlicht geflutet. Staubflocken wirbelten auf und es bedurfte einer guten Vorstellungskraft, sich auszumalen, wie es hier einmal aussehen könnte.

Da Renovieren, Streichen und vor allem Einrichten zu meinen größten Leidenschaften gehören, sprudelten sofort Ideen in meinen Kopf. Wir baten um zwei Tage Bedenkzeit und setzten uns mit dem Grundriss ins nächste Wirtshaus.

Aufgeregt wie zwei Kinder vor Weihnachten planten, überlegten und träumten wir, unter Betrachtung des Grundrisses, ob und wie wir unseren Traum verwirklichen können.

Nachdem wir eine Nacht darüber geschlafen hatten und sich der Gedanke, Eigentümer eines Holzhäuschens am See zu werden, so gut anfühlte, sagten wir dem Makler zu – eine Entscheidung, die wir seither nicht eine einzige Minute bereut haben.




Wie aufregend war es den "Verkauft" Schriftzug in der Annonce zu sehen, kaum dass wir zugesagt hatten.


 

Die Verwandlung einer 70er Jahre Nut- und Federlaube in unser Traumhäuschen

damals / heute

Die rustikale Herausforderung:



 

Die Renovierung:



Das finnische Holzhaus sollte künftig in skandinavischer Leichtigkeit, mit offen Räumen erstrahlen. Hierfür mussten einige Wände entfernt werden, der wuchtige Kamin wich einem gußeisernen Heizofen, die stromfressenden Elektroradiatoren wurden durch eine moderne Klimaanlage ersetzt. Sämtliche Decken wurden weiß, die Wände in matten, pastellenen Farben gestrichen. Unter mehreren Schichten Teppichbodens kam ein wunderschöner Dielenboden zum Vorschein, den wir lediglich abschliffen und mit weißem Wachs versiegelten. Wir entschieden uns für eine Küche mit Fronten aus sägerauer Eiche. Den runden Esstisch und das Tellerregal fand ich auf Ebay. Tellerregal und Rückseite der Küche versah ich mit einem Anstrich in French Gray.


Das Ergebnis






 

Auch im Außenbereich war einiges zu tun. Die Terrasse bekam einen neuen Belag aus Lärchenholz und wurde verbreitert. Am Ufer ließen wir uns einen Steg mit bequemer Treppe ins Wasser bauen, die auch Anton gerne zur Abkühlung nutzt.

 

 

Gästezimmer

Schlafzimmer

 


Wir hätten niemals gedacht, dass wir auch im Winter freiwillig jedes Wochenende in unserer einfachen Behausung am See verbringen und auf den Komfort der Fußbodenheizung unserer Wohnung verzichten. Stattdessen in aller Frühe, Holz von draussen herein holen, um uns daran zu erfreuen, wenn sich die wohlige Kaminwärme im Haus verteilt.


Im kleinen Badezimmer sorgt eine Infrarotplatte an der Decke für schnelle Strahlungswärme an kalten Wintermorgen.

Tagsüber heizt der Kamin das gesamte Haus






Ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter – wir genießen jede Jahreszeit in unserem kleinen Paradies.






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